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Unsere Lesetipps > Archiv: September 2007
 


Vertraute Fremde

Jiro Taniguchi

Cover: Vertraute Fremde
Auf dem Rückweg von einer Geschäftsreise sorgt ein ziemlicher Kater dafür, dass der Architekt Hiroshi Nakara in Kyoto versehentlich den falschen Zug erwischt. Als er während der Fahrt das Ziel des Zuges realisiert, entschließt er sich, nicht auszusteigen, denn die Fahrt führt ihn direkt in die Kleinstadt Kurayoshi, in der er geboren wurde und aufwuchs. Er nutzt die Gelegenheit, um sich nach vielen Jahren dort noch einmal umzusehen und das Grab seiner Mutter zu besuchen. Doch die Reise in seine Vergangenheit wird eine viel intensivere, als es sich Nakara je zu träumen wagte. Und was anfangs wie ein Traum erscheint, wird langsam die neue Realität, mit der sich Hiroshi Nakara abfindet. Denn es ist etwas Unglaubliches geschehen: Nachdem er am Grab seiner Mutter kurz eingeschlafen war, erwacht er in einem ungewohnt leichten Körper wieder, seinem eigenen Körper als 14-jähriger! Und er befindet sich plötzlich auch in seinem Leben als Teenager in den 1960er-Jahren – doch all das mit dem Wissen seines bisher 48 Jahre langen Lebens. Ein Wissen, das den Verlauf der Kindheit verändert, denn nun kann Hiroshi versuchen, herauszufinden, warum sein Vater in wenigen Monaten plötzlich einfach verschwunden sein wird – oder ihn vielleicht gar zum Bleiben überreden...

Den Traum, seine Kindheit erneut zu erleben, haben sicher viele bereits geträumt. Jiro Taniguchi lässt diesen für seinen Protagonisten nun wahr werden und schildert dies in seinem fast 400 Seiten starken Comic-Roman Vertraute Fremde, der 2003 in Angoulême den Prix Alph‘Art für das beste Szenario erhielt. Nachdem bereits der Verlag Schreiber und Leser (unter dem Label „Shodoku“) zwei Bücher des außergewöhnlichen Mangakas Taniguchi veröffentlicht hat, beginnt mit diesem Band nun auch der Carlsen Verlag mit einer Edition von Werken des international renommierten Künstlers, der nicht nur durch seine detailreichen Zeichnungen zu überzeugen weiß, sondern vor allem mit seinen ruhig erzählten Geschichten, die tief in das Geschehen hineinziehen. Taneguchis Blick auf das Alltägliche wird so zu etwas ganz Besonderem.
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Der Janitor
Band 1: Der Engel aus Valetta

François Boucq, Yves Sente

Cover: Der Janitor
Pater Vince ist sicherlich kein typischer Geistlicher. Er arbeitet als Leibwächter für vatikanische Archäologen und Kunstsammler und muss bei derartigen Einsätzen durchaus auch härter zupacken können. Dass er auch den weltlichen Genüssen nicht gerade abgeneigt ist, macht ihn sicherlich nicht zum Vorzeigepriester, doch sein effektives Handeln während der Einsätze beschert Vince nun ein höheres Amt: Er soll zum vatikanischen Geheimdienst berufen, einer von zwölf Janitoren werden, die die geheime Elite-Schutztruppe des Vatikans bilden. Vince zweifelt, ob dies für ihn eine geeignete Aufgabe ist, will er sich doch nicht tiefer in Intrigen das Vatikans verstricken lassen. Doch es ist bereits zu spät, und noch ahnt Vince nicht, welches Geheimnis sich hinter seiner eigenen Herkunft verbirgt...
Mit Der Janitor legt Szenarist Yves Sente einen packenden Thriller vor, mit dem François Boucq nach dem Western „Bouncer“ erneut sein zeichnerisches Können zeigt.
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The Secrets of Coney Island

Reinhard Kleist

Cover: The Secrsets of Coney Island
Der Faszination des Vergnügungsparks von Coney Island zeigte sich Reinhard Kleist bereits mehrfach in seinen Werken erlegen. Was in den zwanziger/dreißiger Jahren des letzten Jahrhunderts die größten Attraktionen bot und eine weltweite Anziehungskraft besaß, ist schon seit langer Zeit dem Verfall ausgesetzt. Brände rafften Teile des Parks hinweg, eine alte Achterbahn wurde eingerissen, Besucher sind in menschenleeren Straßen kaum noch zu finden. Doch noch immer sind hier einige – manchmal skurrile – Menschen zuhause und Coney Island kann so zum Ort seltsamer Geschehnisse werden...

In drei Kurzgeschichten (eine davon eine erweiterte und komplett neu gestaltete Fassung des 2001 bei Reprodukt erschienenen Heftchens „Steeplechase“) präsentiert Kleist The Secrets of Coney Island und entführt uns mit stimmungsvollen Schwarzweiß-Bildern in die wundersame Welt zwischen den kläglichen Resten eines einst großartigen Vergnügungsparks.
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