Comics mit autobiographischen Inhalten, ob humorvoll oder ernsthaft, erfreuen sich großer Beliebtheit.
Gleich eine ganze Handvoll Bücher, in denen sich die AutorInnen mit ihrem Leben (oder dem ihrer Eltern) auseinandersetzen,
ist zum Jahresende 2007 erschienen: |
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Warum ich Pater Pierre getötet habe
Alfred, Oliver Ka
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Neun Jahre war Oliver Ka alt, als er Pater Pierre kennenlernte, einen unkonventionellen Priester, der sich
sogar mit Kas atheistischen Eltern bestens versteht. Für den Jungen ist Pierre ein großer Kumpel und Oliver
besucht gerne das von Pierre jeden Sommer veranstaltete Ferienlager für Kinder. Doch ein paar Jahre später
geschieht etwas, womit Oliver nie gerechnet hatte: Er wird von Pierre sexuell bedrängt. Dieses Ereignis
schleppt Oliver Ka daraufhin als bedrückende Last durch sein weiteres Leben – erst geheim gehalten, dann
heruntergespielt oder verdrängt. Doch als Kas Tochter ins selbe Alter kommt, in dem ihm der Missbrauch
angetan wurde, bricht alles erneut auf ihn herein und Oliver Ka versucht nun, seine Erlebnisse zu
verarbeiten, indem er sie aufschreibt. Zusammen mit einem Freund, Alfred, entsteht schließlich die Idee,
diese Geschichte als Comic umzusetzen – die Geschichte eines Missbrauchs und der Folgen, den diese für
das Opfer haben.
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Pjöngjang
Guy Delisle
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Bereits in Shenzen erzählte Guy Delisle von seiner Arbeit als Supervisor der
Trickfilmindustrie, die ihre Produktionen an möglichst billigen Standorten herstellen
lässt. Führte ihn diese Aufgabe zuletzt ins boomende China, so muss er diesmal in das
wohl abgeschottetste Land dieser Welt reisen: Nordkorea. Und es sind wirklich seltsame
Eindrücke, die er von seinem zweimonatigen Aufenthalt in der Hauptstadt Pjöngjang mitbringt.
Als Ausländer lebt er dort in einem Hotel in einer regelrechten Parallelwelt, streng
abgeschottet von der Bevölkerung. Verlassen werden durfte das Hotel nur in Begleitung
eines Führers, mit dem Delisle dann z. B. die 22 Meter hohe Bronzestatue vom allgegenwärtigen
„Vater der Nation“, Kim Il-Sung, oder das „Museum der Freundschaft“ besuchen durfte. Auf
fast 180 Seiten schildert Delisle seinen Aufenthalt, der voller Erlebnisse war, die überraschend
anders waren, als alles, was er sich vor Antritt der Reise vorgestellt hatte...
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Außer Dienst
Lewis Trondheim
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2004 war es soweit: Der seit fast 15 Jahren hyperproduktive Comicmacher Lewis Trondheim spürt
das Bedürfnis nach einer Auszeit – und macht sich dabei Gedanken über das Altern eines
Comiczeichners und genrebedingten oft stattfindenden Wiederholung und der daraus resultierenden
Erstarrung der Arbeit eines Künstlers. Doch lange hält er nicht durch, 80 Tage später beginnt
Trondheim, seinen Wunsch keine Comics mehr zu machen, zu einem Comic zu verarbeiten... Seine
eigene Schaffenskrise wird dabei zum Gegenstand der Gespräche mit vielen Kollegen, die nun
mit ihren Ansichten Eingang in das Buch gefunden haben. Ein amüsanter und auch nachdenklicher
Einblick in die Comicbranche und die Probleme eines Zeichners.
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Peepshow
Joe Matt
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Der Amerikaner Joe Matt liefert Einsichten in sein Leben, die ihn – insbesondere bei seinem Umgang
mit Frauen – alles andere als sonderlich sympathisch erscheinen lassen. (Robert Crumb meint:
„I think he‘s a real jerk, but he does great comics!“.) Doch seine exhibitionischen auf sich
selbst bezogenen Comics faszinieren in ihrer Offenheit auf ihre ganz eigene Weise und Matt
gelingt es, seine Leser in die Untiefen seines Lebens mitzureißen und damit auch noch bestens
zu unterhalten.
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Allein unter allen
Miriam Katin
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Es ist in erster Linie die Geschichte ihrer Mutter Esther, die Miriam Katin erzählt.
Sie selbst war damals noch ein kleines Kind. Die ungarische Familie lebte bis 1944
gutbürgerlich in Budapest. Doch während Miriams Vater in der Armee kämpft, bangt ihre
Mutter um ihr Leben und das ihrer Tochter – denn sie sind jüdischen Glaubens. Mit falschen
Papieren beginnt eine Flucht vor der deutschen Besatzungsmacht und der Deportation. Völlig
mittellos gibt sich Esther als Magd aus und versucht so fernab der Stadt in kleinen
Dörfern zu überleben. Die heute in den USA lebende Miriam Katin lässt diese dramatische
Familienchronik auf ca. 120 Seiten in für Comics untypischen reinen Bleistiftillustrationen
lebendig werden.
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