Startseite
Modern Graphics Online-Shop
Unsere Tipps
Veranstaltungen und Skizzenbuch
Unsere Läden in Berlin
Impressum
Links
Unsere Lesetipps > Archiv: Dezember 2012
 

Zum Abschuss freigegeben

Jacques Tardi, Jean-Patrick Manchette
Cover: Zum Abschuss freigegeben

Probleme eines Killers

Um endgültig an das Vermögen seines verstorbenen Bruders zu kommen, dass Hartog derzeit als Vormund seines kleinen Neffen Peter verwaltet, soll das Kind sterben – und dafür hat sich der Architekt einen scheinbar perfekten Plan einfallen lassen. Er spielt den Wohltäter, der alles zur Unterstützung von Behinderten tut, und hat nicht nur eine Fabrik gebaut, in der Rollstuhlfahrer am Fließband arbeiten können, sondern er stellt auch selbst ausschließlich Menschen mit einem Handikap ein: eine epileptische Köchin, einen einarmigen Gärtner oder eine blinde Sekretärin. Doch all das geschieht, um nun für seinen Neffen ein Kindermädchen zu engagieren, das direkt aus der Psychiatrie kommt, denn Julie ist die ideale Person, der man die Tötung des Kindes anhängen kann; ein geplanter Mord, für den Hartog den Auftragskiller Thompson eingestellt hat. Thompson und seine Gehilfen entführen Julie und Peter und wollen das Ganze wie die Tat einer unzurechnungsfähigen Frau inszenieren, die erst das Kind und dann sich selbst umgebracht hat. Aber Julie zeigt sich deutlich zäher als gedacht. Sie kann einen der Entführer töten und zusammen mit Peter entkommen. Für Thompson beginnt mit der Verfolgung der beiden eine Zeit des Leidens, bei der sein immer schlimmer schmerzendes Magengeschwür noch seine geringste Qual ist – und irgendwie klappt für den Killer nichts so wie geplant ...

Einen bitterbösen schwarzen Krimi legt Jacques Tardi mit der Geschichte Zum Abschuss freigegeben vor. Es ist erneut die Adaption eines Romans von Jean-Patrick Manchette (dessen deutsche Fassung zuletzt unter dem Titel „Tödliche Luftschlösser” bei Distel erschien), den Tardi hier in seiner ganz eigenen Art zu einem großartigen Comic gemacht hat.

> Zum Abschuss freigegeben in unserem Online-Shop

nach oben

Schritte ins Licht
1: Die Geometrie des Zufalls

Bruno Marchand
Cover: Schritte ins Licht

Schicksalsfügungen

Erst scheint es nur eine zufällige Begegnung im verregneten Paris Ende der 1950er-Jahre, als Marianne Bell fast einen Mann überfährt, der unachtsam die Straße überquert. Doch kurz darauf begegnen sie sich an Mariannes Arbeitsplatz im botanischen Garten erneut und es stellt sich heraus, dass der Mann, Peter Banning, ein guter Freund ihres Vaters war, der im Krieg gemeinsam mit ihm in der gleichen Fliegerstaffel kämpfte. Und erst jetzt erfährt Marianne, warum ihre Mutter damals überstürzt England verließ, um sich in Paris niederzulassen: Sie galt als Frau eines Verräters, deren Mann beschuldigt wurde, Informationen an die Deutschen weiter gegeben zu haben. Peter hat nie an die Schuld seines Freundes geglaubt, der bei deren letzter Begegnung ein Notizbuch erwähnte, dass Peter unbedingt seiner Familie überbringen sollte. Peter geriet aber in Gefangenschaft und konnte diesen Wunsch nicht erfüllen. Umso mehr ist er nun bereit, Marianne bei der Suche nach diesem Notizbuch zu helfen. Er weiß allerdings nicht mehr, als dass dieses Buch einem nepalesischen Soldaten, der Mariannes Vater begleitete, übergeben wurde. Eine Spurensuche beginnt, die die beiden zuerst nach London führt.

Die Reihe Schritte ins Licht handelt von einer Frau, deren Schicksal durch in einem seltsamen festen Zyklus auftretende Ereignisse entscheidende Veränderungen erfährt – und in zwei Monaten, dessen ist sich Marianne sicher, wird es wieder soweit sein. Bruno Marchand erzählt diese mysteriös angehauchte Geschichte ruhig, ohne Action und dennoch äußert fesselnd.

> Schritte ins Licht in unserem Online-Shop

nach oben

Wie eine Feder im Wind (Integral)

André Juillard, Patrick Cothias
Cover: Wie eine Feder im Wind

In der Neuen Welt

Im Jahr 1626 führt das Schicksal die nach den Geschehnissen im Zyklus „Die 7 Leben des Falken” schwer gezeichnete Ariane de Troil auf neue Pfade – weit weg vom heimatlichen Frankreich. Auf der Suche nach ihrem Vater reist sie über den Atlantik nach Québec in der Kolonie Neufrankreich. Ihr Weg führt Sie schnell aus den von den Europäern kontrollierten Gebieten direkt ins Land der Irokesen, wo die französische Adelige unter dem Namen „Feder im Wind“ zumindest für einige Zeit eine neue Heimat findet.

Die von Patrick Cothias spannend erzählte und von André Juillard stimmungsvoll und detailliert gezeichnete Historie war bereits seit Längerem vergriffen und wurde von Kult Editionen nun in einer überarbeiteten Gesamtausgabe, angereichert durch einige Skizzenseiten neu aufgelegt. Die beiden Künstler zeigen hier erneut ihr Talent eine vergangene Epoche lebendig werden zu lassen. Auch wenn Wie eine Feder im Wind eigenständig lesbar ist, wäre es durchaus begrüßenswert, wenn Kult auch den ehemals bei Carlsen erschienenen „7-Leben”-Zyklus – und damit die ganze Geschichte des faszinierenden Lebens der Ariane de Troil – wieder zugänglich machen würde.

> Wie eine Feder im Wind in unserem Online-Shop

nach oben

Tarzan Sonntagsseiten
Band 1: 1931-1932

Hal Foster, Rex Maxon, Edgar Rice Burroughs

Winnetou

Helmut Nickel, Karl May
Cover: Tarzan Sonntagsseiten

Cover: Winnetou

Abenteuerliche Klassiker

Seinen 100. Geburtstag konnte 2012 der von Edgar Rice Burroughs ersonnene Pulp-Held Tarzan feiern. Passend zu diesem Jubiläum, startete Bocola mit den ab 1931 für den Abdruck in Zeitungen entstandenen farbigen Tarzan-Sonntagsseiten nun eine Edition der klassischen Tarzan-Comics. Der Verlag hat ja dank seiner wunderbaren Prinz Eisenherz-Ausgabe genug Erfahrung mit der digitalen Nachbearbeitung der alten Vorlagen und so erstrahlt auch Tarzan in neuem Glanz. Auch wenn die ersten 28 Folgen künstlerisch nicht unbedingt überzeugen können (gezeichnet wurden diese von Rex Maxon, der auch für den schwarzweißen Tarzan-Tagesstrip verantwortlich war), sollte sich dies bald ändern, denn mit Folge 29 übernahm Hal Foster, der spätere Eisenherz-Zeichner die Abenteuer des Dschungelhelden. Bereits ein Jahr zuvor war Tarzan Fosters erste Arbeit für das Medium Comic, als der damals in einer Werbeagentur tätige Illustrator 1928 den Auftrag für eine Reihe von Comic-Strips annahm, die die Ursprungsgeschichte von Tarzan erzählen. Diese 60 Stripfolgen sind als zusätzlicher Bonus im ersten Band der Tarzan-Sonntagsseiten abgedruckt.

Von der US-Ikone zum wohl bekanntesten deutschen Abenteuer-Helden: Winnetou. Karl Mays Apatschenhäuptling wurde des Öfteren in Comicform gebracht, die wohl gelungenste Adaption ist die von Helmut Nickel, die in den 1960er-Jahren für den Lehning Verlag entstand. Comicplus veröffentlichte Nickels Winnetou dieses Jahr in zwei limitierten Bänden, die in der Aufmachung an die grüne Karl May-Buchreihe angepasst wurden. Diese Bände waren quasi mit Erscheinen vergriffen und sind für einige Käufer wohl weniger ein Lese-, denn ein Spekulationsobjekt. Der Verlag schob deshalb nun eine über 400 Seiten starke „Volksausgabe” mit dem kompletten Nickel-Winnetou nach, bei der leider aber auch jegliches redaktionelles Beiwerk bis auf einen Kurztext eingespart wurde.

> Tarzan Sonntagsseiten in unserem Online-Shop
> Winnetou in unserem Online-Shop

nach oben

 Startseite ι Onlineshop ι Veranstaltungen & Skizzenbuch ι unsere Läden in Berlin ι Impressum ι Links