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Unsere Lesetipps > Archiv: Januar 2013
 

Quai d‘Orsay - Hinter den Kulissen der Macht

Christophe Blain, Abel Lanzac
Cover: Quai d‘Orsay

Hohe Politik

Bereits der Weg zur Vorstellung für den neuen Job ist für Arthur Vlamincks etwas Besonderes, denn der Weg führt ihn direkt ins Auswärtige Amt Frankreichs, das, nach der Straße in der es liegt, auch Quai d‘Orsay genannt wird. Sein Weg führt mitten ins Zentrum der Macht, wo er zum Mitarbeiter des direkten Beraterstabs des Außenministers werden soll. Und während er eingeschüchtert auf das erste Treffen mit dem Minister wartet, spielt sich in seinem Kopf ein Film ab, in dem ihn zwei Stormtroopers zu Darth Vader führen ... Doch das Treffen läuft gut, Arthur ist vom Minister, seiner Energie und seinen Visionen begeistert. Seine Aufgabe ist die „Sprache” des Ministers. Was dies bedeutet, wird er bald feststellen: Reden schreiben und umschreiben und erneut umschreiben und dabei sowohl mit spontanen Einfällen des Ministers, wie auch mit Bedenken der anderen Stabsmitarbeiter umzugehen. Arthur ist sofort auch mittendrin in einer handfesten politischen Krise, denn Frankreich steht in Fragen einer militärischen Invasion in das (fiktive) Land Lousdem gegen die Position der USA, die Lousdem als Hort des internationalen Terrorismus ansehen. Frankreichs Außenminister sieht es als seine Berufung, die USA daran zu hindern, diesen Krieg zu beginnen.
Christophe Blain führt die Leser/innen mitten hinein in den Irrwitz des politischen Alltags. Mit karikierendem Strich blickt er hinter die dem Wahlvolk sonst verschlossenen Türen des Quai d‘Orsay oder der UNO und zeigt eine Welt voller großer Worte, Intrigen und Eitelkeiten. Das Ganze ist unglaublich komisch geschildert und wirkt überzeichnet – und doch dürfte die Geschichte viel näher an der Realität liegen, als es einem lieb sein kann. Der unter dem Pseudonym Abel Lanzac auftretende Co-Autor des Buches konnte Informationen aus erster Hand liefern, war er doch selbst langjähriger Ministerialmitarbeiter, zu der Zeit, als Dominique de Villepin das Außenamt leitete und dabei vehement versuchte, den Angriff der USA auf den Irak zu verhindern. Blain und Lanzac zeichnen in ihrem gut 200 Seiten starken Buch ein wirklich realistisches Bild der hohen Politik und der Diplomatie – und dies gelingt ganz großartig und vor allem äußerst unterhaltsam.

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Gringos Locos

Yann, Olivier Schwartz
Cover: Gringos Locos

Belgische Gringos

Im Jahr 1948 entschied sich der Comiczeichner Joseph Gillain, bekannt unter seinem Pseudonym Jijé, die belgische Heimat zu verlassen und in die USA zu gehen. Neben seiner Familie kamen auch zwei seiner Kollegen mit auf diese mehrjährige Reise: André Franquin, der von Jijé inzwischen die Zeichnungen der Serie „Spirou” übernahm und Morris, der kurz zuvor seinen „Lucky Luke” gestartet hatte. Alle drei hofften auf eine Anstellung in der Trickfilm-Abteilung von Disney. Doch dazu mussten sie erst einmal bis nach Kalifornien gelangen und durchquerten den Kontinent in einem alten Ford Hudson. Das mit Disney wurde nichts und die bunte Truppe entschied spontan, nach Mexiko weiter zu reisen ...
Für Szenarist Yann, der im Laufe seiner Karriere sowohl mit Franquin, wie auch mit Morris zusammenarbeitete und dabei einige Anekdoten dieser Reise zu hören bekam, war es ein lang gehegtes Projekt, aus diesem Abenteuer dreier der berühmtesten Comiczeichner Belgiens, selbst einen Comic zu machen. Mit Zeichner Olivier Schwartz fand er dazu den kongenialen Partner und die beiden schufen mit Gringos Locos einen humorvollen Reisebericht, der trotz genauer Recherche keine Biographie ist, denn Yann nahm sich durchaus erzählerische Freiheiten, um das Ganze abzurunden. Dadurch wird das Album gerade von Jijés Familie kritisch gesehen und erschien deshalb mit einem zusätzlichen Anhang, in dem Jijés Sohn Benoît, der die Reise als Kind miterlebte, mit einer Gegendarstellung zu Wort kommt. Noch mehr Anhänge, nämlich zusätzliche Skizzen und Illustrationen gibt es für diejenigen, die statt zur regulären Ausgabe von Carlsen, zur Vorzugsausgabe von Salleck greifen.

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Der Marsch der Krabben
1: Unter erschwerten Bedingungen

Arthur de Pins
Cover: Der Marsch der Krabben

Krabben auf neuen Wegen

Gerade erst vor zwei Monaten hier vorgestellt wurde Arthur de Pins und seine Serie „Zombillennium”. Und was dort galt, dass de Pins durch den ganz eigenen Stil seiner mit einem Vektor-Zeichenprogramm entstandenen Illustrationen begeistert, gilt auch für einen weiteren Titel des Künstlers. Auch hier ist nicht nur das Grafische außergewöhnlich, sondern auch Idee und Story für den Marsch der Krabben sind ganz einzigartig. De Pins dachte sich eine Unterart der Quadratkrabben aus, die aufgrund ihres Körperbaus nicht in der Lage ist, die Richtung zu wechseln. Ihr ganzes Leben können sich diese Tiere nur auf einer Linie vor- und zurückbewegen. Doch als eines dieser Tierchen plötzlich eine Methode entdeckt, die einen Richtungswechsel zulässt, gerät das gesamte Ökosystem in Gefahr. Im ersten Band ist davon allerdings noch nichts zu sehen, denn hier entdeckt die pfiffige Krabbe gerade erst die Möglichkeiten, die sich dank der neuen Fortbewegungsart erschließen – und sie gibt sich erstmals einen Namen. All das passiert inmitten eines belebten Strandes an der französischen Altantikküste, wo die kleine Krabbe nicht nur auf menschliche Badegäste achtgeben muss, denn die Aktionen der Quadratkrabbe stoßen bei einigen anderen Krebstieren auf alles andere als Gegenliebe ...

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