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MONSTERS OF COMICS
Die Zwerchfell-Signiertour
COMIC LIVE ERLEBEN - am Samstag, den 14. Juni 2003 bei MODERN GRAPHICS in der Oranienstraße
Im Mai `03 startet der Zwerchfell Verlag mit MONSTERS OF COMIC eine Tournee für alle Freunde der Neunten Kunst und auch
jene, die sich darunter gar nichts vorstellen können. Zum ersten Mal machen sich fünf Comic-Zeichner auf, um über sechs
Wochen hinweg acht Städte zu besuchen und dabei nicht nur Comic-Fans die Gelegenheit zu bieten, Stars zum Anfassen zu
erleben, sondern auch dem Laien die Möglichkeit zu geben, ein Medium kennenzulernen, das leider all zu oft dem Auge der
Öffentlichkeit entgeht. Deswegen soll dieses Medium einmal gefeiert werden, wie alle anderen auch.
Die Monsters of Comic heißen alle Interessierten herzlich Willkommen. Naomi Fearn, Paul Hoppe,
Sascha Thau und die Dinter-Brüder Jan und Stefan haben sich in den letzten Jahren mit ihren
ebenso individuellen wie erfolgreichen Stories einen Namen in der Comic-Szene gemacht haben. Jetzt laden sie ein zu einer
Tournee, auf der sie ihre Comics signieren, auf Wunsch die eine oder andere Originalzeichnung anfertigen, und allen Fragen
bezüglich des Mediums Comic, dem dazugehörigen Markt und dem Leben als Comic-Zeichner Rede und Antwort stehen. Im Anschluss
an die tagsüber stattfindenden Signierstunden wird in einigen Tournee-Städten am Abend eine Party
veranstaltet, in deren Rahmen man zwanglos eine Auswahl der Werke begutachten und mit den Künstlern auf die 'Sequenzielle
Kunst' anstoßen kann.
Die Party in Berlin findet im Monosound Privatclub in der Pücklerstrasse 34, 10997 Berlin statt.
Für die gute Stimmung sorgen die Band Megakerls und die DJs Mellow und Jakpop.
Hinter dem lockeren Spaßprogramm verbirgt sich natürlich mehr als eine bloße Promotion-Tour. Auf dem Weg durch die
Comic-Landschaft galt es für das Quintett Fearn, Hoppe, Thau und Dinters immer wieder die Vorurteile zu überwinden, die der
Mainstream ihrem heiß geliebten Medium entgegensetzte. Unkenntnis und Engstirnigkeit beherrschen offenbar leider noch immer
das Image der Comic-Kunst in Deutschland.
Comic in Deutschland wird leider all zu oft gleichgesetzt mit Asterix, Tim und Struppi und Micky Maus. Comic aus Deutschland
ist für die Meisten noch immer reduziert auf Werner und das Kleine Arschloch. Lustige Knollennasenmännchen im konformen
Spaßgewand für Erwachsene und meistens für Kinder.
Aber Comic ist mehr. Der alle zwei Jahre auf dem Comic-Salon in Erlangen vergebene Max & Moritz Preis und Vereine wie der
ICOM Interessenverband Comic E.V., der jährlich Förderpreise für die herausragendsten Independent-Publikationen verleiht,
zeigen deutlich, dass im Schatten der Kioskheftchen, fernab der öffentlichen Aufmerksamkeit eine Kultur existiert, welche
Comics bietet, die sowohl optisch, als auch intelektuell zu begeistern vermögen.
Die 'Monsters of Comic' ziehen aus, um aufmerksam zu machen, um aufzuzeigen, was der breiten Masse entgeht. Damit die
volle Bandbreite an Comic präsentiert werden kann, sind zusätzlich Zeichner aus den Regionen der jeweiligen Tournee-Etappen
eingeladen, an den Signierstunden und Partys teilzunehmen und mit ihnen neue Comics vorzustellen, die mit Realitätsbezug
und Innovationen in Erzählweise und Präsentation begeistern.
Bewaffnet mit Bleistift, Tusche und Papier übermitteln sie anspruchsvolle und mitreißende Unterhaltung, die sich nicht
verstecken muss.
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Die Beteiligten:
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Jan und Stefan Dinter gehören zu den Autoren, die schon seit Gründung des Zwerchfell-Verlags dort regelmäßig veröffentlichen
und mittlerweile auch als Redakteure und Talentsichter den Verlag mit dem Z sowie die deutsche Comicszene auch von der Basis
her unterstützen. Zusammen mit ihrem Bruder Matthias legten sie Bände wie “Bolf”, “Kabelsalat” und “Knurf - Held der grünen
Hölle” vor, die ihnen den Ruf von “Spaßguerrilleros” einbrachte. Ihre bis heute laufende Serie “Die kleinen Mutterficker”
hat dazu noch beigetragen. Die Geschichten um drei zwölfjährige Möchtegern-Gangsta-Rapper aus dem Stuttgarter Stadtteil
Heslach sind in 3 Heften ( “Straight outta Heslach”, “Fukker” und “Christmas in Heslach” ) bei Zwerchfell erschienen; ein
wöchentlicher Comic-Strip über sie läuft seit mehr als 2 Jahren in der Jugendzeitschrift “YAM!”, außerdem wurde von
H&V/Punchhole Films (die auch schon für “FEUER, EIS UND DOSENBIER” und den “ERKAN & STEFAN” Film verantwortlich
zeigten) eine Filmoption auf “die kleinen Mutterficker” gezogen.
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Die gebürtige Stuttgarterin Naomi Fearn, Jahrgang 1976, studiert derzeit an der Staatlichen Akademie der Bildenden
Künste in Stuttgart, die sie diesen Sommer als Freie Grafikerin verlassen wird. Von ihrem Talent konnte man sich schon 1991
überzeugen, als sie bereits im Alter von 16 Jahren erste Ausstellungen mit Bildern und Zeichnungen bestritt und
Illustrationen für das Kinderbuch 'Der kleine gelbe Bagger' von Peter Spang beisteuerte. Ihre ersten Comics erschienen 1995
in dem Comic-Magazin 'Moga Mobo'.
2000 gab der Ehapa Verlag ihr Comic-Album 'Zuckerfisch', eine Sammlung autobiografisch geprägter One-Pager, heraus. Zum
Jahreswechsel 2000/2001 präsentierte die Stuttgarter Zeitung acht exklusive Zuckerfisch-Strips, deren Erfolg dazu führte,
dass sie dort seit Mai 2001 jeden Freitag erscheinen. Seit März 2002 steuert Naomi außerdem Zeichnungen und Illustrationen
für den Uni-Tip bei, ebenso für das Stadtmagazin LIFT, das sie im Januar zur 'Hoffnungsträgerin 2003' kürte. Eine Sammlung
der ersten 70 Zuckerfisch-Strips aus der Stuttgarter Zeitung erschien, angereichert mit Zusatzmaterial, 2002 im Zwerchfell
Verlag unter dem Titel 'Zuckerfisch mit Sahnemeerrettich'.
Der Reiz der Zuckerfisch Comics liegt in ihrem Realitätsbezug. Der Alltag schreibt nicht nur die besten Geschichten, er
erlaubt es dem Leser auch, sich in die Geschichten hineinzuversetzen. So stößt man beim lesen nicht nur auf kuriose Figuren,
wie die Schlange Paul und den schwulen, weißen Hasen, sondern auch auf Freunde und WG-Mitbewohner der Titelheldin Naomi,
die die Geschichten streckenweise wahrer erscheinen lassen, als einem lieb sein kann.
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Paul Hoppe (*1976) ist in der deutschen Comicszene erstmals durch seinen Comic Das Muster (eine Parodie auf den Film The
Matrix), erschienen bei Fake Press, aufgefallen. Er hatte zuvor schon das “Comic-Magazin für Ravensburg”, Pulp, geleitet,
und die Serie Luschke für das Szenemagazin Scope gestaltet. Als freier Illustrator arbeitete er im Medienbereich für den
Kinderkanal, KIKA, an der Serie Macius und dem KIKA Kinderlexikon mit, betreute den “Wetterwuschel” aus ARD brisant, und
entwickelte WAP-Comics für D2. Sein Video-Clip Der Körper als Interface (mit Boris Kahl) wurde beim European Media Art
Festival ausgezeichnet.
Paul Hoppe arbeitet als Assistent im Studiengang Visuelle Kommunikation an der HFG Pforzheim und lebt als Freier
Illustrator, Grafiker und Webdesigner in Karlsruhe.
Die Schlange ist sein erster Comic beim Zwerchfell Verlag.
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Sascha Thau machte in der deutschen Comic-Szene zunächst als Theoretiker von sich reden, bevor er im letzten Jahr mit
'Der Kosmopolit: Scum' einen der erfolgreichsten Comics im Independentbereich vorlegte. 1974 in Karlsruhe geboren, trat er
1998 sein Studium an der Frankfurter Akademie für Kommunikation und Design an. Heute lebt er als Freier Grafiker in
Frankfurt /M.
Neben Artikeln in den Comic-Magazinen Hit Comics und ZACK! wurde Sascha vor allem durch seine Online-Kolumne 'Comics essen
Seele auf' (auf www.comicgate.de) bekannt. Hier bewies er fundiertes Fachwissen, indem er über Aufbau und Strukturen des
Comics referierte und über Messen, Festivals und auch Verlage schrieb. Immer in Sorge um das Medium Comic in Deutschland,
wurden dabei oftmals die Gemüter erregt, wenn er kritisch auf Missstände in der Comic-Landschaft verwies. Sein praktisches
Können blieb dabei unbestritten. So fertigte er u.a. Pin Ups und Cover für Titel wie 'Hellboy','New Arden Chronicles',
'Intravenös' und 'Ink Up' an und zeichnet sich derzeit regelmäßig für die Cover der Serie 'Dipperz' (Verlag Schwarzer Turm)
verantwortlich.
Seine Ideen, wie durch Innovation endlich Schwung in die Comic-Szene gebracht werden könnte, setzte er 2002 mit seinem
Spionage-Epos 'Der Kosmopolit: Scum' beim Zwerchfell Verlag in die Tat um. Inspiriert von Bullet-Ballet-Filmen à la John
Woo erzählt der Comic um den Aussteigeragenten Simon Bjarnasson nicht nur fiktiv über Geheimdienste, sondern gibt Einblick
in deren reale Machenschaften, während er stilistisch Zeichnungen mit Fotos kombiniert. Als erstem Comic mit eigenem
Soundtrack liegt dem Werk eine CD, mit eigens dafür komponierter Musik der Grindcore-Band Mörser bei. Das Ergebnis ist ein
Erfolg auf der ganzen Linie - die Auflage war bereits zwei Monate nach Erscheinen ausverkauft.
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