Catfish versus Kreuzberg

Kollaboration und Symbiosis!

"Kreuzberg ist eine gemischte Sache. Es stinkt an jeder zweiten Ecke und alles ist vermüllt, kaputt und heruntergekommen. Zumindest in dem Teil von Kreuzberg, in dem ich wohne und in dem diese Geschichte spielt: SO 36. Kottbusser Tor und Görlitzer Park gehören zu den größten Drogenumschlagplätzen Deutschlands, aber neben Bandenkriminalität, ständigen Razzien bei Dealern und einer extremen Situation von obdachlosen, die in Zelten auf Verkehrsinseln und in Gebüschen leben müssen, ist Kreuzberg auch ein sehr touristischer Bezirk. Man sagt, dass Kreuzberg das ist, was man sich unter Berlin vorstellt, wenn man noch nicht hier war. Es ist genauso leicht, Kreuzberg zu hassen wie es zu lieben. Und das beschreibt mein Verhältnis zu meinem Kiez am besten. Denn abgesehen von der prekären Lebenssituation vieler Menschen hier, ist Kreuzberg vor allem eines: multikulturell. Alle Sprachen werden auf der Straße gesprochen, und Deutsch hört man kaum. Die Summe der Vielfalt, die hier zusammenkommt und mit wenigen Mitteln immer wieder etwas Neues schafft, ist atemberaubend. Es braucht nur liebe, Mut und Treibholz, um in Kreuzberg etwas Fantastisches zu schaffen. Diese Energie, gepaart mit der Unberechenbarkeit, ist wohl der Hauptgrund dafür, dass die Szene immer wieder Großartiges in Musik, Literatur, Illustration und Kunst im Allgemeinen zusammenbringt. Und das ist es, woran ich mit diesem Comic einen Liebesbrief schreibe. Die vielen wunderbaren Künstler, die mich bei dieser Arbeit unterstützt haben, sollen die Vielfalt ausdrücken, die die Straßenszene hier ausmacht. Das Aufeinanderprallen von so vielen verschiedenen Dingen, die in ihrer Summe etwas wunderbar Großes ergeben, ohne diese Zusammenarbeit wäre der Comic nicht denkbar gewesen."
-Basuramor