Superdupont

Superdupont

Zeichnung: François Boucq


Die neueste Ausgabe dieser Serie erschien am 21.09.2016

Superman, Captain America, Pegida et cetera... Es gibt genügend echte oder vermeintliche Übermenschen, die sich für die Verteidigung der echten oder vermeintlichen Werte der freien, westlichen Welt in jede erdenkliche Bresche werfen. Oder es zumindest lauthals behaupten. Das reicht aber noch lange nicht aus. Jedenfalls nicht, wenn man in jenem Winkel der Welt beheimatet ist, der sich gerne als Krone der Zivilisation begreift, die große Kulturnation. Klar, dass damit Frankreich gemeint ist und es um den Schutz der wahren, universalen Werte geht – nein, nicht Freiheit, Gleichheit, Brüderlichkeit (na gut, die auch), sondern Camembert, Rotwein, Baguette. Und diesen Schutz garantieren kann nur einer: Superdupont! Dieser französischste aller Superhelden, von einer Handvoll Gallier vor Urzeiten mal abgesehen auch der einzige, ist eine Schöpfung von Jacques Lob und Marcel Gotlib, hat mit unerschütterlichem Vertrauen in seine Herkunft und Bestimmung und einer ebensolchen Abneigung gegen alles Un-Französische bereits seit den 70er-Jahren erfolgreich alle Attacken der infamen Anti-France-Liga auf seine geliebte Heimat zurückgeschlagen. Und nun erlebt er eine triumphale Wiedergeburt, aus der Feder von niemand Geringerem als François Boucq!


In seiner langen Karriere haben schon viele verschiedene Zeichner Superdupont auf unterschiedlichste Art inszeniert, aber es dürfte wohl kaum einen Geeigneteren geben als Boucq, um dieses Hyperklischee eines französischen Spießers zu illustrieren. Hat er doch schon seit Jahren mit seinem Versicherungsvertreter im Leopardenmantel, Horst Katzmeier, bewiesen, dass er auch den banalsten Alltag zum Heldenepos hochzustilisieren versteht. Jetzt also Superdupont à la Boucq, sogar mal zwei, denn SD ist Papa geworden: Um die Grande Nation muss man sich keine Sorgen machen, solange sie sich diese Art von Humor leisten mag!