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Unsere Lesetipps > Archiv: Dezember 2011
 

Stuck Rubber Baby

Howard Cruse
Cover: Stuck Rubber Baby
Toland Polk ist ein junger Mann, der Anfang der 1960er-Jahre in den amerikanischen Südstaaten aufwächst. Er ist kein Redneck, aber auch nicht sonderlich politisch. Vor allem ist er krampfhaft damit beschäftigt, seine Homosexualität zu verdrängen und ein „vollwertiger” Mann zu sein – inklusive Freundin. Durch diese Freundin erweitert sich Tolands Horizont aber in eine ganz andere Richtung und er wird Teil einer Gruppe, die sich aktiv gegen die damals noch massive Rassentrennung einsetzt. Die Geschichte wird als Erinnerung vom älteren Toland erzählt, und er beginnt sie mit den Worten: „Wenn ich zurückblicke, dann waren es gar nicht so viele Tote, die ich in meiner Jugend im Süden gesehen habe ... aber ich habe keinen von ihnen jemals vergessen können.” Insbesondere der Tod eines Freundes, in dessen aufgeknüpfte, mit dem Schild „Nigger Lovin Queer” versehene Leiche Toland regelrecht stolperte, hat sich für immer in Tolands Gehirn eingebrannt.

Howard Cruse erzählt mit Stuck Rubber Baby ein fesselndes Drama, das nicht nur die mitreißende Geschichte von Toland und seinem Umfeld erzählt, sondern die Leser/innen auch auf eine realistische Reise in eine Zeit des Rassismus und der Bigotterie schickt. Denn auch wenn diese Geschichte erfunden ist, hat Cruse viele eigene Erfahrungen und Erinnerungen einfließen lassen – auch der Autor stammt aus dem Süden, erlebte seine Jugend in den 1960er-Jahren in Birmingham/Alabama (der Stadt, in der Martin Luther King 1963 seinen Kampf für die Gleichberechtigung der Schwarzen führte und die das Vorbild zum fiktiven Clayfield ist, in der Cruses Erzählung spielt) und ist, wie seine Figur Toland Polk, schwul. Vier Jahre arbeitet Cruse an dieser Geschichte und schuf so eine beeindruckende Graphic Novel, die zeichnerisch ein wenig an Underground-Comics erinnert und in der er die Charaktere durch feine Schraffuren lebendig werden lässt. Vor etwa 15 Jahren hatte Carlsen (unter dem Titel „Am Rande des Himmels”) diesen Comic-Roman schon einmal veröffentlicht. Seit Langem vergriffen, war eine Neuausgabe dieses über 200 Seiten umfassenden preisgekrönten Meisterwerks längst überfällig und liegt nun dank Cross Cult vor. Neben einem neuen Vorwort von Alison Bechdel („Fun Home”) enthält die Neuausgabe auch einen Artikel vom Übersetzer Andreas C. Knigge sowie einige Erläuterungen und Skizzen.

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Der ewige Krieg

Mark Marvano, Joe Haldeman

Der Incal 1: Der schwarze Incal

Moebius, Alejandro Jodorowsky

Zeit der Asche

Bruno Chevalier, Thierry Segur

Johann und Pfiffikus 1: Der Page des Königs

Peyo

Kimba, der weiße Löwe Band 1

Osamu Tezuka
Cover: Der ewige Krieg

Cover: Der Incal

Cover: Zeit der Asche

Cover: Johann und Pfiffikus

Cover: Kimba, der weiße Löwe
„Stuck Rubber Baby” ist nicht die einzige Neuheit, deren Inhalt nicht zum ersten Mal verlegt wird. Es gibt schließlich einige „alte” Geschichten, die eine Neuveröffentlichung mehr als verdient haben.
So auch Der ewige Krieg, eine Adaption des Sciencefiction-Romans von Joe Haldeman, in dem der Autor seine Erfahrungen mit dem Vietnamkrieg in ein düsteres Zukunftsszenario verpackte. Im in den 1970er Jahren entstandenen Roman hat die Menschheit im Jahr 2010 eine Technik entwickelt, um durch einen sogenannten Kollapsensprung die Weiten des Alls überwinden zu können. Die Besiedlung fremder Welten hat bereits begonnen, als die Menschen erstmals auf Außerirdische stoßen. Die Menschheit und diese fremden Lebewesen wissen eigentlich nichts vom anderen, was aber genug ist, um einen Krieg zu beginnen, ein Krieg, in dem der Soldat William Mandella von Anfang an dabei ist. Schon in der Ausbildung gibt es Verluste und der erste Feindkontakt wird zu einem Gemetzel, das Mandella und die anderen Soldaten der Erde begehen – vollgepumpt mit Drogen, die den Hass anstacheln. Dieser Krieg sollte mehr als 1000 Jahre andauern, bevor es erstmals zu einer Kommunikation und Verständigung der beiden Rassen kommt. Und Mandella ist bis zum Ende dabei, da für die Soldaten die Zeit auf ihren langen Überlichtreisen völlig anders abläuft. So wird Mandella auch zum Zeitzeugen, der eine sich dramatisch veränderte Welt erlebt.
Mark Marvano hat aus der faszinierenden und durchaus realistisch wirkenden SF-Story einen spannenden Comic gemacht, dessen drei Teile nun in einer Gesamtausgabe wieder erschienen sind.

Eine der bekanntesten und fantasievollsten Serien des SF-Genres ist sicherlich Moebius‘ und Alejandro Jodorowskys Meisterstück „John Difool”. Splitter legt – unter dem Titel Der Incal – nun die inzwischen x-te Inkarnation der Serie in deutscher Fassung vor. Nach der schon wieder vergriffenen Gesamtausgabe bei Ehapa ist das esoterisch angehauchte (ist ja schließlich von Jodorowsky) Abenteuer nun wieder in der deutlich schöneren Originalkolorierung zu bewundern. Und bis auf den kleinen Mangel, dass in dieser Version leider einige sehr helle Töne der Farben wegbrechen, legt Splitter mit diesem um einen Anhang erweiterten ersten Band den Start der wohl ultimativen Ausgabe der Geschichte des Privatdetektivs John Difool vor, der auf einer Welt mit extremen Klassenunterschieden in eine wahrlich galaktische Geschichte verwickelt wird – ideenreich und großartig gezeichnet ...

Von SF zu Fantasy und zu einer Trilogie, die ab Ende der 1980er-Jahre schon einmal sehr erfolgreich von Alpha Comic verlegt wurde: Zeit der Asche. Bruno Chevalier und Thierry Segur erzählen von einer Gruppe von Zwergen, die in ein fernes gefährliches Land reisen müssen, wo sie den Nachfolger ihres verstorbenen Königs finden sollen. Der Gauner Firfin entschließt sich, die Zwerge nicht gleich auszurauben, sondern sie, in Erwartung größerer Beute, auf ihrer Reise zu begleiten – eine Reise, auf der sie zu Spielfiguren des Kampfes zweier mächtiger Wesen werden sollen ... Die Gesamtausgabe des Fantasy-Epos, das zwar voller genretypischer Elemente, aber dennoch erfrischend anders erzählt ist.

Eines Klassikers hat sich Splitter mit seinem Label toonfisch angenommen. Nach den Schlümpfen gibt es dort nun auch die Serie, in der (in einem späteren Abenteuer) die kleinen blauen Wichtel erstmals auftraten: Johann und Pfiffikus. Peyo schuf mit der 1952 gestarteten Serie um den königlichen Pagen Johann und den sich im dritten Abenteuer dazugesellenden kleinen Chaoten Pfiffikus einen zeitlosen Klassiker, dessen lustige, im Mittelalter angesiedelten Abenteuer noch heute Jung und Alt unterhalten können. Die nun gestartete Gesamtausgabe in fünf Bänden begeistert den Sammler auch durch ihr umfangreiches Hintergrundmaterial, inklusive eines kompletten Vorläufer-Abenteuers von Johann, das in schwarzweiß in der Zeitung „Le Soir” erschien.

Ebenfalls für Kids und ebenfalls Anfang der 1950er-Jahre entstanden ist Kimba, der weiße Löwe. Der Manga des japanischen „Comic-Gotts” Osamu Tezuka, der slapstickartig vom abenteuerlichen Leben eines jungen Löwen erzählt, entstand auch als Antwort auf die amerikanische Disney-Produktion. In Japan hat Kimba durchaus einen Stellenwert, der dem von Micky Maus ähnlich ist, hierzulande hatte der kleine Löwe, trotz der bereits ab 1977 im ZDF ausgestrahlten Anime-Adaption weniger Bekanntheit erlangt. Nachdem die drei Anfang des Jahrtausends bei Carlsen erschienenen Kimba-Taschenbücher längst wieder vergriffen sind, hat der Klassiker die nun gestartete zweibändige Hardcover-Gesamtausgabe mehr als verdient, deren erster Band ärgerlicher- und unverständlicherweise (denn Carlsen kann‘s bei seinen günstigen „Standard-Mangas” doch besser) allerdings auf viel zu durchscheinendem Papier gedruckt wurde.

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