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SIGNIERSTUNDE BEI MODERN GRAPHICS IN STEGLITZ |
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Im Oktober 1952 schrieben ein paar "Verrückte" in den USA Geschichte: Sie hoben ein Heft mit dem Titel
MAD aus der Taufe und hatten, eh sie sich versahen, das erfolgreichste Satire-Magazin der Welt geschaffen.
Herzlichen Glückwunsch zum 50-jährigen Jubiläum!
Herlichen Glückwunsch auch an den Verlag Dino Entertainment, der 1998 nach langen Jahren MAD-loser Zeit das
Magazin auch im deutschsprachigen Raum wieder auf den Markt brachte. Im Oktober wird das 50. Heft unter Dino-Regie
erscheinen.
Bei so viel Grund zum Feiern ließ es sich Dino nicht nehmen, mit Sergio Aragonés einen Top MAD-Zeichner
aus den USA einfliegen zu lassen. Natürlich nützen wir die Gelegenheit, um auch euch den Meister des schnellen
Strichs zu präsentieren. So könnt ihr Sergio Aragonés am 19. Oktober 2002 ab 12 Uhr live bei
Modern Graphics in der Bundesallee 83 erleben. |
Sergio Aragonés,
Starzeichner des Satire-Magazins MAD und eine der letzten großen Ikonen der US Comic-Szene, wurde 1937 in Spanien
geboren. Während des spanischen Bürgerkrieges flüchtete seine Familie vor dem Regime. Ihr Weg führte sie zuerst
nach Frankreich, später übersiedelte die Familie dann nach Mexico. Dort begann auch Sergios Karriere als Cartoonist -
sehr zum Leidwesen des Vaters, der ihn gerne als Architekten gesehen hätte.
Erste kleinere Veröffentlichungen hatte der angehende Cartoon-Star 1954. 1962 ging er, wie er selbst sagt, nur
mit seiner Zeichenmappe unterm Arm und 20 Dollar in der Tasche, in die USA und fand dort schließlich eine
Anstellung in New York, beim Satire-Magazin MAD.
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Bekanntheit erlangte Aragonés durch seine "Marginals" - Minizeichnungen auf den Seitenrändern der MAD-Hefte
- und er errang inoffiziell den Titel Schnellster Cartoonist der Welt. Seine Geschichten in MAD sind bis heute
Beobachtungen des alltäglichen Wahnsinns, die er mit scharfem Auge erfasst und mit spitzer Feder in drei bis fünf
Bildern - stets ohne Worte - zu Papier bringt.
Neben MAD arbeitet Sergio Aragonés bis heute immer wieder für alle namhaften Verlage. So zog er unter anderem
auch schamlos die bekannten Superheldencharaktere durch den Kakao (Sergio Aragonés zerstört Marvel und
Sergio Aragonés zerstört DC). Mit Groo, der Wanderer schuf er sich 1982 schließlich seine eigene
Comicserie.
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Aragonés ist nicht nur ein genialer Zeichner, sondern auch begnadeter Maler, Bildhauer, Sänger, Pantomime,
Clown, Erzähler und Schauspieler. Er war in TV-Produktionen zu sehen, entwirft Poster, Cover und modelliert seine
eigenen Groo-Actionfiguren.
Für sein künstlerisches Schaffen erhielt Aragonés bereits unzählige Auszeichnungen: Die National Cartoonists
Society kührte Aragonés 1996 mit dem Ruben Award für Cartoonisten, 1997 folgten Harvey-Auszeichnungen sowie
zahlreiche Eisner-Awards. In diesem Jahr erfolgte dann die absolute Krönung: Auf der Internationelen San Diego
Comic Con wurde Sergio Aragonés in die "Hall of Fame" berufen. Die höchste Ehre, die einem Zeichner widerfahren
kann. Sein Kommentar dazu: "Nun ist es offiziell: Ich bin alt...!"; gefreut hat es ihn dennoch.
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Abbildung aus: Stille Brüller (Dino Entertainment) ©2000 Sergio Aragonés
Portraitfoto von Aragonés © Steffen Volkmer
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