Startseite
Modern Graphics Online-Shop
Unsere Tipps
Veranstaltungen und Skizzenbuch
Unsere Läden in Berlin
Impressum
Links
Unsere Lesetipps > Archiv: April 2013
 

Gute Nacht, Punpun
Band 1


Inio Asano
Cover: Gute Nacht, Punpun

Bilder einer Kindheit

Punpun ist ein Grundschüler, ein vorpubertärer Junge. Er beschäftigt sich mit den Dingen, die in seinem Alter normal sind. In der Schule soll er einen Aufsatz über seinen Zukunftstraum schreiben, hat aber keine Ahnung, was er einmal werden will. Erst eine neue Mitschülerin, Aiko, bringt ihn auf eine großartige Idee, die er später dann aber doch nicht wagt, der Klasse vorzutragen. Zuhause gibt es ganz andere Probleme, als sein zu Gewaltausbrüchen neigender Vater im Knast landet, nachdem er seine Frau, Punpuns Mutter, krankenhausreif geprügelt hat. Daraufhin zieht Punpuns Onkel Yuichi ein, um den Jungen zu versorgen – der Onkel, der Punpun einmal den Spruch „Lieber Gott, lieber Gott, Schnickdischnack” beibrachte, mit dem Punpun Gott rufen und ihm seine Probleme erzählen und Fragen stellen kann. Er tut dies auch häufiger, bekommt aber meist keine brauchbaren Antworten. Was für ein Schock für Punpun, als er hört wie sein Onkel dann einmal zwei penetrante Mitglieder einer obskuren Sekte, die an der Haustür ein überteuertes, mit der Power ihres Meisters gesegnetes Wasser verkaufen wollen, anbrüllt, dass es keinen Gott gibt. Und was für ein noch größerer Schock, als er bemerkt, dass es auch noch sein Schwarm, seine Mitschülerin Aiko ist, die dort mit ihrer Mutter missionierend vor der Tür steht.
Schulalltag, Gewalt im Elternhaus, erwachende Sexualität, eine seltsame Sekte ... und das ist längst nicht alles, was Inio Asano in seiner Serie Gute Nacht, Punpun zu erzählen hat. Da gibt es unter anderem noch Punpuns Mitschüler, der an Außerirdische mit Kacke-Köpfen glaubt, da entdecken die Jungs eine Pornovideokassette am Straßenrand, die sie neugierig und heimlich ansehen, um dann plötzlich auf ein über den Film aufgenommenes Mordgeständnis zu stoßen, inklusive der Erläuterung, wo die Leichen versteckt sein sollen. Und mittendrin in all dem Wahnsinn, von Asano in einem hyperrealistischen Stil gezeichneten (leicht durchbrochen von den oft satirisch in ihrere Mimik überzeichneten Personen) ist der kleine naive Punpun. Dieser ist (wie auch der Rest seiner Familie) als ganz grob skizzierter Vogel dargestellt, nur mit einem schlichten dicken Tuschestrich als Outline und weiteren Strichen als Arme und Beine. Doch es ist nur die bildliche Darstellung dieser ansonsten ganz „normal” agierenden Familie – und gerade mit dieser so absurd erscheinenden Darstellung gelingt es Asano, seine dichte Erzählung noch zu intensivieren, denn Punpun ist somit kein fremder Charakter, über den man liest, sondern eher ein Platzhalter für die Leser, um selbst direkt in die Geschichte einzusteigen.

> Gute Nacht, Punpun in unserem Online-Shop

nach oben

Geliebter Affe und andere Offenbarungen

Yoshihiro Tatsumi
Cover: Geliebter Affe und andere Offenbarungen
Mit Asanos außergewöhnlichem Werk über Punpun starteten die Comic-Tipps diesen Monat, und wir bleiben bei Comics aus dem Fernen Osten.
Geliebter Affe und andere Offenbarungen ist der zweite Sammelband mit Kurzgeschichten von Yoshihiro Tatsumi. In den (neben einigen aktuelleren) überwiegend in den 1970er-Jahren entstandenen Episoden erzählt der als einer der Vorreiter des erwachsenen Mangas geltende Autor wieder von Obsessionen und Tragödien, angesiedelt oft am unteren Rand der Gesellschaft. Da geht es um ein völlig unbefriedigendes Leben, das einem Mann bei seiner Pensionierung bewusst wird, um sexuelle Abhängigkeit, um die „Entsorgung” der eigenen Mutter, um eine alte Liebe, die erst im Sarg wieder in das Leben eines Mannes tritt oder um eine künstlerische Schaffenskrise mit unangenehmen Auswirkungen. Tatsumis Geschichten zeigen eine ungeschönte Realität.

> Geliebter Affe und andere Offenbarungen in unserem Online-Shop

nach oben

Coelacanth

Kayako Shimiotso
Cover: Coelacanth
Die Story beginnt mit einer überraschenden Vollversammlung in einer Schule, bei der die Schüler erfahren, dass einer ihrer Lehrer tot ist. Als die beiden Klassensprecher/innen der 11B, Hisano und Kentaro, von der Polizei über ihren verstorbenen Lehrer befragt werden, merken sie schnell, dass es sich um Mord handeln muss. Dass diese Geschichte aber auch noch mit einem vor zehn Jahren geschehenen Mord zusammenhängt, dessen Zeugin Hisano als Kind war, können sie noch nicht ahnen. Schnell aber geraten sie immer tiefer in diese undurchsichtige Geschichte, in der Hisano auch demjenigen erneut begegnet, den sie damals als Kind sah, als er blutverschmiert vom Tatort wegrannte ...
Kayako Shimiotso präsentiert mit Coelacanth einen spannenden Psycho-Thriller, der mit den zwei bereits erschienenen Bänden abgeschlossen ist.

> Coelacanth in unserem Online-Shop

nach oben

 Startseite ι Onlineshop ι Veranstaltungen & Skizzenbuch ι unsere Läden in Berlin ι Impressum ι Links