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Unsere Lesetipps > Archiv: November 2013
 

Daytripper

De:Tales

Fábio Moon, Gabriel Bá
Cover: Daytripper

Cover: De:TALES

Viele Tode

Der Brasilianer Brás de Oliva Domingos ist der Sohn eines berühmten Schriftstellers. Er würde gerne selbst ein erfolgreicher Autor werden, doch im erdrückenden Schatten seines Vaters brachte er es nur zum Nachrufschreiber einer Zeitung ... bis er im Alter von 32 in einen Überfall gerät und erschossen wird. Dies ist die erste Episode des Buches Daytripper, in dem noch viele weitere Blicke auf das Leben Brás geworfen werden. Es sind verschiedenste Momente: das Spiel mit einem Drachen als Kind, eine Reise als junger Mann, die erste Begegnung mit seiner späteren Frau, die Suche nach einem verschollenen Freund, die Geburt seines Sohnes, der Erfolg seines ersten Romans ...
Die Autoren, Fábio Moon und Gabriel Bá, springen im Leben Brás vor und zurück und begrenzen es dabei weder auf die 32 Jahre des ersten Kapitels noch lassen sie es überhaupt so weit kommen. Denn dieses Unglück war nur eine der Möglichkeiten, wie Brás Leben enden könnte, jedes Kapitel des Buches ist eine weitere. Ob bereits mit 11 Jahren oder erst mit 76 – das Leben ist endlich und genau deshalb umso wertvoller. Mit „Daytripper” präsentiert das brasilianische Autorenpaar eine unglaublich intensive Geschichte über die Schönheit und die Fragilität des Seins.

Die Verbindung von Fábio Moon und Gabriel Bá ist nicht nur künstlerischer Natur, denn die beiden, die als die derzeit bekanntesten brasilianischen Comic-Künstler gelten, sind Zwillinge. Neben ihrer Zusammenarbeit mit renommierten Comicautoren entstanden bereits vor „Daytripper” weitere eigene Geschichten. Der Band De:TALES versammelt verschiedene kurze Erzählungen mit autobiografischen Einflüssen aus der Zeit in São Paulo, wo Moon und Bá als Twens lebten. Ihre „Geschichten aus dem urbanen Brasilien” erzählen von alltäglichen Dingen, von Begegnungen auf der Straße und in der Kneipe oder von einem toten Freund. Dabei können die in harten Schwarzweiß-Kontrasten zu Papier gebrachten Episoden durchaus auch ins Surreale gleiten.

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Die Ignoranten – Wenn Wein und Comic sich begegnen

Étienne Davodeau

Das Schweigen unserer Freunde

Mark Long, Jim Demonakos, Nate Powell
Cover: Die Ignoranten

Cover: Das Schweigen unserer Freunde

Ein neues Egmont-Label

Ein wenig bösartig könnte man sagen, dass mit ein paar Jahren Verspätung nun auch Egmont die Graphic Novels entdeckt hat, denn nun geht neben „Egmont Manga” und „Egmont Comic Collection” noch ein drittes Label an den Start: „Egmont Graphic Novel”. Aber natürlich gab es im Programm schon vorher ein paar Titel, die als Graphic Novel gelten können (der im letzten Monat vorgestellte Band „Ardalén” wurde trotz „Comic Collection“-Logo verlagsintern sogar bereits dem neuen Label zugeordnet).
Richtig los ging es nun im September und hier überraschte der Verlag mit einem Titel, dessen Konzept erst ein wenig seltsam erschien: Comiczeichner begleitet Winzer bei seiner Arbeit und zeichnet dies in einem autobiografischen Comic nach. Doch was Étienne Davodeau mit Die Ignoranten – Wenn Wein und Comic sich begegnen geschaffen hat, kann rundum überzeugen. Davodeau, ein Comiczeichner mit wenig Ahnung von Wein, begleitet einen Freund, den Winzer Richard Leroy, der kaum einen Comic kennt und beide bringen sich gegenseitig die eigene Passion näher. Davodeau arbeitet über ein Jahr mit auf den Weinbergen und im Keller des Freundes, erlebt so hautnah die Entstehung des Weins und erfährt vieles über die nicht immer konventionellen Methoden und Ansichten des Winzers. Leroy dagegen liest verschiedenste Comics und begleitet den Zeichner zu Messen oder in den Verlag. Beide lernen so die Kunstform des anderen kennen und schätzen. Ein durch und durch sympathisches Buch und ein wunderbarer Band für Comic- sowie für Weinliebhaber.

Einen Blick zurück auf seine Kindheit wirft Mark Long in Das Schweigen unserer Freunde, einer weiteren Neuerscheinung innerhalb des „Graphic Novel”-Labels. Dieser Blick fällt in eine dramatische Zeit, denn in den 1960er-Jahren war in den USA die Segregation zwischen Schwarz und Weiß offiziell zwar abgeschafft, hatte im Alltag jedoch weiterhin Bestand. Marks Vater war als Reporter für einen lokalen Fernsehsender in Houston/Texas tätig und berichtete über die Rassenkonflikte. Mark kann sich genau erinnern, wie der ganze Häuserblock fassungslos gaffte, als sein Vater es wagte, die Familie eines Schwarzen, den er bei seiner Tätigkeit kennengelernt hatte, zu sich nach Hause einzuladen. Auch Mark selbst hatte zuvor nie mit schwarzen Kindern Kontakt. 1967 spitzt sich die Lage zu und ein Sitzstreik wird zu einer Straßenschlacht, in deren Verlauf die Polizei das Studentenwohnheim der afroamerikanischen Uni mit einem Kugelhagel eindeckt. Es folgt die Verhaftung von fast 500 Studenten und für fünf von ihnen eine ungerechtfertigte Mordanklage aufgrund eines toten Polizisten. Marks Vater erlebt das Drama hautnah mit, an dessen Comic-Umsetzung nebe Long noch Ko-Autor Jim Demonakos und Zeichner Nate Powell gearbeitet haben.

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Guerillas

Brahm Revel
Cover: Guerillas

Schlachtvieh

John Francis Clayton ist ein junger US-Soldat, der mitten hinein in das Grauen des Vietnamkrieges geworfen wurde. Ein Grauen, das ihn überfordert und ihm Angst macht. Aber genau deshalb überlebt er als Einziger einen Angriff der Vietkong auf seine Einheit. Er wird Zeuge wie die Angreifer schließlich von eintreffender Verstärkung mit akrobatisch anmutender Kampfkraft ausradiert werden. Zu seiner Überraschung tragen die neu eingetroffenen Soldaten zwar amerikanische Militärausrüstung – nur Menschen sind sie nicht! Clayton befindet sich plötzlich inmitten eines aus dem Ruder gelaufenen Forschungsprojekts, das Schimpansen zu Soldaten machte, damit in Zukunft vielleicht nicht mehr Menschen, sondern Affen auf den Schlachtfeldern sterben. Doch die Affen haben sich längst ihrer menschlichen Führung entledigt, den ängstlichen Clayton nehmen sie dagegen mit und verarzten ihn sogar. Währenddessen macht sich eine Spezialeinheit auf die Suche nach den Tieren...
Brahm Revel erzählt mit Guerillas eine düstere Geschichte von den Grauen des Krieges und von den Auswüchsen des menschlichen Forschergeistes. Mit dieser Serie, im Original beim US-Verlag Oni Press erschienen, setzt der kleine All Verlag in seinem bisher nur aus frankobelgischen Titeln bestehenden Programm einen neuen Akzent.

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Kopf in den Wolken

Paco Roca
Cover: Kopf in den Wolken

Die Bürde des Alterns

Es wird irgendwann zu viel für die Familie von Emilio, denn bei dem alten Mann schreitet die Demenz voran. Es bleibt nur noch die Unterbringung im Altenheim. Emilio selbst ist sich seiner Krankheit anfangs gar nicht bewusst. Und als es ihm dann klar wird, versucht er alles, um seine Gedächtnislücken zu kaschieren, denn keinesfalls will er in den ersten Stock zu den schweren Pflegefällen abgeschoben werden. Wie gut, dass sein neuer Zimmergenosse, ein alter Gauner mit Herz, der anderen Heiminsassen auf allerhand Arten das Geld abluchst, Emilio dabei hilft. Doch immer wieder glaubt sich Emilio in der Vergangenheit und an seinem Arbeitsplatz in einer Bankfiliale ...
Mit Kopf in den Wolken wirft Paco Roca einen tragisch-komischen Blick in ein Altenheim. So bedrückend die Situation auch erscheint, so herzerwärmend sind dennoch die Freundschaft und der Lebenswille der Protagonisten, denen Roca mit viel Einfühlungsvermögen in seinem auch als Animationsfilm umgesetzten Buch ein Denkmal setzt.

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