Das Zeichen des Widders
Fred Vargas, Edmond Boudoin
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Das falsche Opfer haben sich die beiden Jugendlichen Grégoire und Vincent ausgesucht, um es zu überfallen, denn sie haben in der von
einem älteren Mann gestohlenen Tasche neben jeder Menge Geld auch einige sehr beunruhigende Dinge gefunden wie unter anderem
Haarbüschel, menschliche Zähne, einen Tierschädel, okkulte Bücher, Messer sowie Ausweise mit unterschiedlichen Namen. Da ihr
Überfall auch nicht sonderlich professionell ablief, konnte das Opfer das Kennzeichen von Vincents Motorrad erkennen – und
am auf den Überfall folgenden Morgen findet Grégoire seinen Freund ermordet in dessen Wohnung auf. Die Zimmer wurden durchwühlt,
doch das Versteck der Beute nicht gefunden. Grégoire nimmt die Tasche und ihren unheimlichen Inhalt an sich und alarmiert anonym
die Polizei. Aber könnte der Mörder Vincents nicht auch längst über Grégoire Bescheid wissen? Der im Mord an Vincent ermittelnde
Kommissar, Adamsberg, weiß dagegen bisher noch nichts von Grégoire und der gestohlenen Tasche, nur einige seltsame Schnitte
am Opfer lassen ihn daran zweifeln, dass es sich hier nur um einen Raubmord im kleinkriminellen Milieu handelt. Ein ungutes
Gefühl veranlasst Adamsberg die Akten einer ungelösten brutalen Mordserie herauszukramen ...
Dieser bis zur letzten Seite packende und mit originellen Charakteren besetzte Krimi stammt aus der Feder von Fred Vargas,
die „die besten Kriminalromane in Europa [schreibt]“ (Die Zeit). Ihre in inzwischen 30 Sprachen erscheinenden Bücher
werden hierzulande im Aufbau Verlag veröffentlicht. Dieser präsentiert nun auch Das Zeichen des Widders, einen Krimi, den die
Autorin direkt für das Medium Comic verfasste. Dabei geht sie ihren eigenen Weg und lässt die Zeichnungen immer wieder durch
Textpassagen unterbrechen, ohne dabei die Harmonie von Bild und Wort in irgendeiner Weise zu stören. Die kraftvollen
schwarz-weißen Bilder stammen von Edmond Baudoin (von dem in deutscher Übersetzung auch der 1998 in der Edition Moderne
erschienene Band „Die Reise“ vorliegt), der die Geschichte mit ausdrucksstarkem Pinselstrich lebendig werden lässt.
Vargas‘ und Baudoins „Das Zeichen des Widders“ bietet wirklich exzellente Krimikost.
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Cosa Nostra
1: Die Anfänge
David Chauvel, Erwan Le Saëc
Hell‘s Kitchen
Damien Marie, Karl T.
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Kriminell geht es auch weiter, denn gleich zwei Titel befassen sich mit der Mafia in New York – und beide Titel erscheinen auch in
Form von Sammelbänden, die gleich mehrere bzw. alle der ursprünglichen Standard-Alben umfassen.
Bei Cosa Nostra entschied sich der Verlag zum buchhandelskompatibleren kleineren Format und präsentiert auf gut 130 Seiten die ersten
drei Teile der Serie, die das Jahrhundert des organisierten Verbrechens in New York aufzeichnet. Hier geht es um die Anfänge der
Organisation, um Namen wie Luciano, Capone oder Lansky. Doch die tatsächlichen Protagonisten sind Straßenjungs oder Laufburschen,
kleine Gauner, die immer tiefer in das organisierte Verbrechen hinein geraten. David Chauvel verwebt in seiner von
Erwan Le Saëc gezeichneten Serie historische Tatsachen mit einer spannenden fiktionalen Story.
Etwas später, in den 1930er-Jahren, beginnt die Geschichte Hell‘s Kitchen von Damien Marie (Text) und Karl T.
(Zeichnung). Vor den Augen des 13-jährigen Anthonys sterben seine Eltern – ein Kollateralschaden einer Schießerei. Anthony
findet sich plötzlich inmitten der Auseinandersetzung verfeindeter Syndikate wieder, in die er noch tiefer verstrickt wird, da
seine Freundin ein nicht unwesentlicher Auslöser der Probleme ist. Der Junge muss sich auf einmal in einer Welt der Gewalt
behaupten, etwas, das ihm weit besser als erwartet gelingt ... Die Entscheidung bei vgs/Ehapa Comic Collection nun auf sogenannte
„all in one“-Sammelbände, die eine komplette abgeschlossene Story bieten, zu setzen, ist im Sinne der Kunden. Denn
nach vielen Serieneinstellungen und einem weitgehenden Rückzug aus der Veröffentlichung frankobelgischer Comicalben könnte sonst
einigen LeserInnen das Vertrauen in die Fortsetzung fehlen.
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Havanna – eine kubanische Reise
Reinhard Kleist
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Es begann mit einem Blog, in dem der in Berlin lebende Zeichner Reinhard Kleist direkt aus Kuba von seiner Reise berichtete
(www.carlsen.de/blog/reinhard-kleist).
Nun liegen die
dort entstandenen Skizzen und Bilder, ergänzt durch weitere Illustrationen und kurze Comic-Episoden, in Havanna – eine
kubanische Reise auch in Buchform vor. Kleists sehr persönliche Eindrücke bieten einen spannenden Blick auf das Leben in diesem
letzten Außenposten des Sozialismus und sind dabei weder verherrlichend noch anklagend.
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Berlin
2: Bleierne Stadt
Jason Lutes
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Ein schneller Autor ist er sicher nicht – acht Jahre (bei der deutschen Ausgabe durch die spätere Veröffentlichung des
ersten Teils ein paar weniger) ließ sich Jason Lutes Zeit, bevor genug Material für den zweiten (Sammel-)Band von Berlin
vorhanden war. Doch das Warten lohnt und man merkt dem Werk seine ausführliche Recherche an. Der Comicroman zeigt die deutsche
Hauptstadt in den Jahren 1929/30. Die Wege des Journalisten Kurt Severing und seiner Freundin Marthe Müller driften
auseinander. Während ihn die angespannte politische Lage beunruhigt, taucht sie in das aufregende Treiben des Berliner
Nachtlebens ein und entdeckt dabei ganz neue erotische Interessen. Mit der Schilderung des Lebens der beiden sowie weiterer
Charaktere wirft Lutes einen zeitgeschichtlich präzisen und mitreißenden Blick auf das Ende der Weimarer Republik.
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