Las Rosas
Anthony Pastor
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Ein Sheriff bringt eine noch sehr junge Frau zu einer mitten in der Wüste gelegenen winzigen Wohnwagensiedlung. Hier in Las Rosas,
diesem irgendwo weit im Süden der USA gelegenen Kaff, das neben den Wohnwagen noch aus einer Tankstelle mit einem Café besteht, soll das
schwangere Mädchen die Chance auf ein neues Leben bekommen. Denn in der Stadt, aus der sie stammt, hatte sie gewaltigen Ärger. Doch Rosa,
so heißt das Mädchen, hat eigentlich nicht die geringste Lust, an diesem tristen Ort zu versauern. Der Sheriff weiß aber, warum er sie gerade
hierhin gebracht hat, denn er kennt Marisol, die Inhaberin der Tankstelle. Und kann sich sicher sein, dass Rosa an diesem – mit Ausnahme
einiger Kinder – nur von Frauen bewohnten Ort, Schutz finden kann. Nach einigen Anfangsschwierigkeiten entschließt sich Rosa schließlich
zu bleiben – und vor allem auch ihr Baby auszutragen. Nur stehen die Zeichen in Las Rosas gerade auf Sturm, denn mit Pedro Cuervo treibt
sich ein Mann aus Marisols Vergangenheit in der Nähe herum, der einerseits nun eine sexuelle Beziehung zu einer anderen Bewohnerin der
Wohnwagensiedlung aufgebaut hat, andererseits aber auf die Begegnung mit Angel wartet, der ihn – wie er sich sicher ist – aus Rache
töten will. Denn Pedro sorgte vor vielen Jahren dafür, dass Angel, sein eigener Sohn, noch als Kind in eine geschlossene Anstalt eingeliefert wurde.
Nun ist Angel wieder frei und seine Mutter Marisol (zumindest sagt sie, dass sie es sei ... ein weiteres Geheimnis, dem Rosa noch auf die Spur
kommen soll) wartet sehnsüchtig auf den jungen Mann. Auch der Sheriff ist irgendwie in dieses Familiendrama verwickelt, und über allem schwebt
noch der Geist der verstorbenen Schwester Marisols, die ebenfalls Rosa hieß ...
Anthony Pastor hat mit seiner Graphic Novel „Las Rosas” ein mitreißendes Drama geschaffen, eine Geschichte voller
Überraschungen und mit viel Sympathie für die Charaktere, die eher am Rand der Gesellschaft angesiedelt sind. Passend zur Geschichte wirken
auch Pastors Zeichnungen leicht „dreckig”. Stilistisch ganz anders als bei seinen (in deutsch unveröffentlichten) bisherigen
Büchern brachte Pastor diese über 300 Seiten umfassende Erzählung in hartem Schwarzweiß und Rasterfolie zu Papier. Der im Untertitel
als „Tortilla-Western” bezeichnete Band und sein Autor sind eine spannende Neuentdeckung.
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Buddha Band 1
Osamu Tezuka
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Mehr als 3000 Seiten Umfang hat die in Japan erstmals ab Anfang der 70er Jahre veröffentlichte Erzählung über das Leben des Siddhartha Gautama,
dem Buddha, der mit seiner Lehre zum Stifter einer Weltreligion wurde. In zehn Hardcover-Bänden wird diese vom Manga-Pionier Osamu Tezuka
im Laufe von zehn Jahren erschaffene Biografie nun erstmals in auf deutscher Sprache verlegt. Dabei nimmt sich Tezuka viele Freiheiten und
fabuliert voll erzählerischer Fantasie seine Version der Geschichte dieses vor ca. 2500 Jahren geborenen Mannes – und nicht nur diese... Denn
im nun vorliegenden ersten Band wird der Fürstensohn Siddhartha gegen Ende gerade erst einmal geboren. Hier dreht sich dagegen alles um zwei
Jungen aus den untersten Kasten: der Sklavenjunge Chapra, der einem General das Leben rettet und so einen rasanten Aufstieg beginnt und Tatta,
ein kleiner Dieb mit einer außergewöhnlichen Begabung. Die beiden, sowie ein Mönch, der auf der Suche nach dem Auserwählten ist, geraten
in die kriegerischen Auseinandersetzungen zweier Königreiche.
Tezuka hat seine Buddha-Biografie in einer anfangs vielleicht etwas gewöhnungsbedürftigen Bildsprache zu Papier gebracht. Die oft cartoonesken
Figuren agieren in einer Geschichte, in der Slapstick-Elemente genauso vorkommen, wie brutale Kriegsgeschehnisse. Doch schnell zieht das
mehrfach preisgekrönte Epos die Leser/innen in seinen Bann.
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Zombies 0: Tod und Agonie
Olivier Peru, Lucio Alberto Leoni
Nosferatu 1: Si vis pacem
Olivier Peru, Stephano Martino
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Zwei reguläre Bände seiner packenden Serie um Untote liegen bereits vor. Nun versüßt Olivier Peru mit Zombies #0 die Wartezeit
auf die Fortsetzung mit einem Sonderband. Gezeichnet von Lucio Alberto Leoni widmet sich diese vor der Hauptserie spielende Geschichte
dem (inzwischen ziemlich erfolglosen) Schauspieler Serge Lapointe, der später in der Hauptserie der Anführer einer großen Gruppe Überlebender
werden soll. Hier ist sein bisheriger Kontakt mit Zombies allerdings nur auf seine Mitwirkung in Horrorfilmen begrenzt. Dies soll sich schnell
ändern, als plötzlich eine sich rasant verbreitende Seuche ausbricht. Nun muss Lapointe in einem surreal anmutenden Chaos plötzlich tatsächlich
um sein Leben kämpfen – ganz ohne Drehbuch ...
Mit den Zombies scheint Peru noch nicht ausgelastet zu sein, so nahm er das nächste klassische Horror-Thema in Angriff: Vampire. Zusammen mit
Zeichner Stephano Martino widmet er sich gleich dem Urvampir, dem mächtigsten seiner Gattung, Nosferatu. Trotz seiner Macht wurde
dieser von Lucius Vladica, einem Vampir, den Nosferatu im Jahre 40 nach Christus schuf, vor Jahrzehnten besiegt. Die beiden verbindet eine uralte
Geschichte um Hass und um Liebe zur gleichen Frau. Nun aber muss Lucius erfahren, dass er den Urvampir doch nicht töten konnte, denn dieser ist,
im gegenwärtigen Bombay, wieder erwacht. Während Nosferatu in einem Slum neue Anhänger um sich schart und langsam wieder zu Kräften kommt, suchen
Lucius und seine Blutsauger-Kollegen verzweifelt nach Strategien, wie sie den Urvampir wieder loswerden können, um ihre Macht und ihren Status
zu erhalten. Dabei merken sie nicht, dass ihnen auch eine Gruppe von Vampirjägern auf der Fährte ist ... Auch mit „Nosferatu” gelingt es Peru
wieder bestens, altbekannte Horror-Motive neu und frisch zu erzählen.
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Ralph Azham 1: Belügt man jene, die man liebt?
Lewis Trondheim
Ich habe Adolf Hitler getötet
Jason
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Eigentlich war Ralph Azham ein Auserwählter, denn schon als Kind färbten sich seine Haare und sein Schnabel blau. Doch irgendwas ging schief
und Ralph sitzt noch immer in dem kleinen Dorf seiner Geburt und geht den Leuten mit seinen seherischen Fähigkeiten auf die Nerven, wenn er
ihnen Dinge vorhersagt, die sie gar nicht wissen wollen. Während er zur Strafe wieder einmal im Schweinekoben eingesperrt wird, nähert sich
dem Dorf eine große Gefahr: Die Horde ist im Anmarsch ...
Lewis Trondheims neue Serie erinnert ein wenig an „Donjon”, nicht nur ist wieder eine anthropomorphe Ente die Hautfigur,
auch bietet „Ralph Azham” alle wichtigen Zutaten eines Fantasy-Comics. Dazu noch jede Menge Wortwitz und wunderbar schrägen
Trondheim-Humor und schon ist beste Unterhaltung garantiert.
Auch Jason arbeitet in seinen Comics mit vermenschlichten Tierfiguren. In seinem neuen Band beschreibt er eine eigentlich düstere Zukunft.
Denn hier ist „Killer” ein ganz normaler Beruf und Morde geschehen im Alltag ohne großes Aufsehen zu erregen. Doch dann bekommt
einer dieser Killer einen ganz besonderen Auftrag. Ein Wissenschaftler schickt ihn in die Vergangenheit, um Hitler zu töten. So ganz
ausgereift ist die gerade erfundene Zeitmaschine noch nicht und so beginnt ein skurriles Chaos, in dem nicht nur der Killer in verschiedenen
Zeiten und in unterschiedlichem Alter auftaucht, sondern auch Hitler in die Zukunft gerät. In Ich habe Adolf Hitler getötet steckt
Jason seine schlichten und irgendwie immer depressiv wirkenden Tierfiguren in eine dermaßen absurde Geschichte, dass es einfach nur noch
köstlich ist ...
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